Urlaub in Goslar | Die Kirchen
Im Mittelalter als "Nordisches Rom" bekannt, war Goslar ein Zentrum des Glaubens mit 47 Kirchen, Klöstern und Kapellen. Fünf große Pfarrkirchen sind noch heute in der Altstadt erhalten und prägen auf beeindruckende Weise das Goslarer Stadtbild.
Imposante Architektur verschiedener Epochen und echte Schätze in der Innenausstattung machen die Gotteshäuser auch kulturtouristisch interessant. Alle Kirchen, von der rein romanisch erhaltenen und aufwendig restaurierten Neuwerkkirche bis zur barocken Stephanikirche, sind regelmäßig geöffnet und laden zu einem Besuch ein. Ein besonderer Tipp ist die "Himmelsleiter", über die man auf den Nordturm der Marktkirche gelangt. Aus 60 Metern Höhe hat man einen traumhaften Blick über die Stadt Goslar. Ein Tipp für Ihren Urlaub in Goslar!
Die Stephanie-Kirche war ursprünglich eine kreuzförmige romanisch-gotische Basilika mit zwei Türmen, die den ehemaligen Dom vor der Kaiserpfalz zum Vorbild hatte. Ein verheerender Brand in der Nacht vom 26. zum 27. April 1728 vernichtete fast die gesamte Unterstadt. Ihm fiel auch die alte Stephanikirche zum Opfer, von der nur ein Trümmerhaufen übriglieb. Schon 1729 wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, am 21. Februar 1734 erfolgte die feierliche Einweihung durch die Geistlichkeit und den Rat der Stadt. 1736 wurde schließlich der Turm vollendet.
Die Marktkirche ist die Rats- und Hauptpfarrkirche der Stadt. Sie wurde nach den beiden berühmten Ärzten und Apothekern: St. Cosmas und Damian benannt. Sie wird 1151 erstmalig urkundlich erwähnt. Der Westriegel der Marktkirche besteht aus dem Nordturm (66 m) und dem Südturm (65,40 m). Die Türme sind seit 1930 mit Kupfer bedeckt, wie später auch die Seitenschiffe. Im Mittelteil zwischen den beiden Türmen hängen drei Glocken, die in Goslar gegossen wurden. Bis zur oberen luftigen Etage des Nordturms sind es 232 Treppenstufen.
Die ehemalige Klosterkirche und heutige evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Peter und Paul wird in der Regel als Frankenberger Kirche bezeichnet und steht auf der Frankenberg genannten Anhöhe am westlichen Ende der historischen Altstadt. Sie ist im Kern romanisch, weist aber gotische und barocke Umbauten auf. Die Frankenberger Kirche ist ab etwa 1120 erbaut worden und wurde zum Teil aus Bruchsteinen und zum Teil aus Werksteinen errichtet.
Die St.-Jakobi-Kirche befindet sich in der historischen Altstadt von Goslar etwa 300 Meter nordwestlich des Marktplatzes. Sie wurde bereits im Jahre 1073 erstmals erwähnt und ist damit die älteste erhaltene und noch heute genutzte Kirche der Stadt. Auf Grund zahlreicher Umbauten und Nutzungsänderungen findet sich heute im Inneren der St.-Jakobi-Kirche die ganze Vielfalt der Stilrichtungen wieder - von der Romanik über die Gotik und Renaissance bis hin zum Barock. Sie verschmelzen in diesem Bauwerk zu einer neuen Einheit.
Die Neuwerkkirche befindet sich im Nordwesten der historischen Altstadt von Goslar. Eingebettet in eine parkähnlichen Landschaft steht sie direkt neben der ehemaligen Stadtmauer unweit des Bahnhofs. Der Baubeginn der im Stil der Romanik errichteten dreischiffigen kreuzförmigen Basilika lag in den 80er Jahren des 12. Jahrhunderts. Im Jahre 1186 wurde der Hauptaltar geweiht, für das gesamte Bauwerk wird die Bauzeit bis zur Vollendung auf ca. 100 Jahre geschätzt.
Ein besonderes Highlight befindet sich im Ortsteil Hahnenklee. Die Stabkirche. Viele Stilformen in und an der Kirche weisen auf die Bauformen der Wikinger Schiffe hin, weshalb sie in ihrer Bauweise und Ausstattung unter den Kirchenbauten Deutschlands einzigartig ist. Der Kronleuchter ist einem Schiffssteuerrad nachempfunden.